Interview mit sceen.fm

Wie kamst du auf die Idee für dein Projekt an der Kunsthochschule eine Vinylplatte mit einzigartigen Covern zu entwickeln?

 

In meinem letzten Semester haben wir uns mit dem Thema »Simpel« beschäftigt. In unserem Kurs bei Prof. Sven Völker hatten wir gemeinsam untersucht, was Simple eigentlich sein oder nicht sein kann. Dabei haben wir auch über Muster, Formen und Aneinanderreihungen gesprochen. Häufig musste ich an den modularen Aufbau von elektronischer Musik denken. Wie sie sich aus Ebenen, Flächen und Fragmenten zusammen setzt. Da wir heute einen Großteil unserer Zeit damit verbringen auf Bildschirme zu starren und ein Alltag ohne Computer nur schwer vorstellbar ist, hatte ich für die Visualisierung der Musik das Bedürfnis analog zu arbeiten, sowie den Wunsch ein analoges Endprodukt zu schaffen. Trotz der simplen Struktur elektronischer Musik, ermöglicht sie ganz unterschiedliche und individuelle Wahrnehmungen und Empfindungen. Deshalb entschied ich mich jedem Cover eine eigene Gestaltung zu verleihen.

 

Bei deiner Arbeit hast du dich eng an dem Begriff »Ouroboros« orientiert. Kannst du uns erklären, was dieses Symbol bedeutet und warum du dich dafür entschieden hast?

 

Während der Namensfindung für mein Projekt bin ich auf das Bildsymbol des Ouroboros gestoßen. Ein Wesen, das sehr unterschiedlich in seiner Bedeutung sein kann. In der antiken Philosophie galt es beispielsweise als autarke Gestalt, die komplett unabhängig ist. Auch wird sie Selbstverzehrer genannt. Diese Eigentümlichkeit zeigt den Ouroboros als Kreis, die vollkommenste aller Formen. Mich faszinierte dieses Wesen und ich konnte meine Arbeit sofort damit identifizieren. Der Ouroboros steht auch für den wiederholt ablaufenden Wandlungsprozess der Materie. Diese Vorstellung fand ich sehr passend, da die angewandte Technik für die Covergestaltung ebenfalls ermöglicht, die flüssige Farbe in einer festen und zugleich bewegten Form festzuhalten.

 

In der Beschreibung des Projektes kann man lesen, dass du die Musikstücke auf den Covern in individuell definierbare, organische Formen übersetzt hast. Wie kann man sich das praktisch vorstellen? Welche Beziehung ergibt sich so zwischen Musik und Kunst?

 

Im Studium beschäftige ich mich unter Anderem mit dem Raum zwischen Kunst und Design. In diesem Feld würde ich auch diese Arbeit platzieren. Ich hatte die Idee etwas zu schaffen, das alles und nichts sein kann. Etwas, das eine ganz subjektive Wahrnehmung zulässt. Vergleichbar wie bei Kindern, die auf einer Wiese liegen und in die Wolken schauen. Dafür habe ich nach einer effektiven Methode gesucht, mit der ich einfach und schnell unterschiedliche Formen erzeugen kann. Meine Arbeitsmittel waren Tusche, Farbe, Spachtel und Glasplatte. So ist eine individuelle Interpretation der Cover möglich. Durch die immer gleiche Technik und gestalterischen Mittel bilden sie letztendlich wieder ein großes Ganzes. Das lässt sich auch auf die Musik übertragen. Die einzelnen Fragmente bilden zusammen eine geschlossene Einheit.

 

Sollen weitere Vinyl-Veröffentlichungen auf deinem Label folgen?

 

Gewünscht und geplant sind weitere Veröffentlichungen in jedem Fall. Allerdings lässt sich der zeitliche Rahmen noch nicht festlegen. Die aufwändige Gestaltung der Cover war Bestandteil meines Studienprojektes und wird in der nächsten Auflage reduzierter ausfallen.

 

Was bedeutet dir Vinyl? Und wie siehst du die Zukunft des schwarzen Goldes?

 

Neben der anhaltenden Faszination über die Funktionsweise der Schallplatte erfreue ich mich vor allem am haptischen Erlebnis und

dem warmen Klang. Insbesondere als Gestalter bietet mir die Schallplatte ein viel größeres Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten im Vergleich zu digitalen Medien. Nach meinem Empfinden scheint das Vinyl erfreulicherweise wieder an Anerkennung und Wertschätzung zu gewinnen. Auch wenn die Auflagen kleiner geworden sind, so wird momentan mehr auf Vinyl veröffentlicht als noch vor einigen Jahren. Musik auf einer Schallplatte hat für mich einen hohen Stellenwert, da es etwas Bleibendes ist und ein Erlebnis bietet, wie kaum ein anderes Medium.

Interview auf sceen.fm

Wie kamst du auf die Idee für dein Projekt an der Kunsthochschule eine Vinylplatte mit einzigartigen Covern zu entwickeln?

 

In meinem letzten Semester haben wir uns mit dem Thema »Simpel« beschäftigt. In unserem Kurs bei Prof. Sven Völker hatten wir gemeinsam untersucht, was Simple eigentlich sein oder nicht sein kann. Dabei haben wir auch über Muster, Formen und Aneinanderreihungen gesprochen. Häufig musste ich an den modularen Aufbau von elektronischer Musik denken. Wie sie sich aus Ebenen, Flächen und Fragmenten zusammen setzt. Da wir heute einen Großteil unserer Zeit damit verbringen auf Bildschirme zu starren und ein Alltag ohne Computer nur schwer vorstellbar ist, hatte ich für die Visualisierung der Musik das Bedürfnis analog zu arbeiten, sowie den Wunsch ein analoges Endprodukt zu schaffen. Trotz der simplen Struktur elektronischer Musik, ermöglicht sie ganz unterschiedliche und individuelle Wahrnehmungen und Empfindungen. Deshalb entschied ich mich jedem Cover eine eigene Gestaltung zu verleihen.

 

Bei deiner Arbeit hast du dich eng an dem Begriff »Ouroboros« orientiert. Kannst du uns erklären, was dieses Symbol bedeutet und warum du dich dafür entschieden hast?

 

Während der Namensfindung für mein Projekt bin ich auf das Bildsymbol des Ouroboros gestoßen. Ein Wesen, das sehr unterschiedlich in seiner Bedeutung sein kann. In der antiken Philosophie galt es beispielsweise als autarke Gestalt, die komplett unabhängig ist. Auch wird sie Selbstverzehrer genannt. Diese Eigentümlichkeit zeigt den Ouroboros als Kreis, die vollkommenste aller Formen. Mich faszinierte dieses Wesen und ich konnte meine Arbeit sofort damit identifizieren. Der Ouroboros steht auch für den wiederholt ablaufenden Wandlungsprozess der Materie. Diese Vorstellung fand ich sehr passend, da die angewandte Technik für die Covergestaltung ebenfalls ermöglicht, die flüssige Farbe in einer festen und zugleich bewegten Form festzuhalten.

 

 
In der Beschreibung des Projektes kann man lesen, dass du die Musikstücke auf den Covern in individuell definierbare, organische Formen übersetzt hast. Wie kann man sich das praktisch vorstellen? Welche Beziehung ergibt sich so zwischen Musik und Kunst?

 

Im Studium beschäftige ich mich unter Anderem mit dem Raum zwischen Kunst und Design. In diesem Feld würde ich auch diese Arbeit platzieren. Ich hatte die Idee etwas zu schaffen, das alles und nichts sein kann. Etwas, das eine ganz subjektive Wahrnehmung zulässt. Vergleichbar wie bei Kindern, die auf einer Wiese liegen und in die Wolken schauen. Dafür habe ich nach einer effektiven Methode gesucht, mit der ich einfach und schnell unterschiedliche Formen erzeugen kann. Meine Arbeitsmittel waren Tusche, Farbe, Spachtel und Glasplatte. So ist eine individuelle Interpretation der Cover möglich. Durch die immer gleiche Technik und gestalterischen Mittel bilden sie letztendlich wieder ein großes Ganzes. Das lässt sich auch auf die Musik übertragen. Die einzelnen Fragmente bilden zusammen eine geschlossene Einheit.

 

Sollen weitere Vinyl-Veröffentlichungen auf deinem Label folgen?

 

Gewünscht und geplant sind weitere Veröffentlichungen in jedem Fall. Allerdings lässt sich der zeitliche Rahmen noch nicht festlegen. Die aufwändige Gestaltung der Cover war Bestandteil meines Studienprojektes und wird in der nächsten Auflage reduzierter ausfallen.

 

Was bedeutet dir Vinyl? Und wie siehst du die Zukunft des schwarzen Goldes?

 

Neben der anhaltenden Faszination über die Funktionsweise der Schallplatte erfreue ich mich vor allem am haptischen Erlebnis und dem warmen Klang. Insbesondere als Gestalter bietet mir die Schallplatte ein viel größeres Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten im Vergleich zu digitalen Medien. Nach meinem Empfinden scheint das Vinyl erfreulicherweise wieder an Anerkennung und Wertschätzung zu gewinnen. Auch wenn die Auflagen kleiner geworden sind, so wird momentan mehr auf Vinyl veröffentlicht als noch vor einigen Jahren. Musik auf einer Schallplatte hat für mich einen hohen Stellenwert, da es etwas Bleibendes ist und ein Erlebnis bietet, wie kaum ein anderes Medium.